Lehre der Bibel im N.T. über die Gemeinde (ekklesia)

Die Lehre der Bibel im N.T. über die Gemeinde (ekklesia)

Εκκλησία (=Ekklesia) ist das griechische Wort für Gemeinde. Das Hauptwort „Εκκλησία“ (=Ekklesia) kommt aus dem Verb εκκαλέω (=ekkaleo). Dieses Verb ist zusammengesetzt von dem griechischen Vorwort „εκ“ (=ek), das „raus“ oder „heraus“ bedeutet, sowie dem Verb „καλέω“ (=kaleo), welches auf Deutsch „rufen“ heisst. Dann heisst das zusammengesetzte Verb εκκαλέω (=ekkaleo) auf Deutsch „herausrufen“. Somit bedeutet das Hauptwort „Εκκλησίαwörtlich die „Herausgerufene“.

Das Wort „Εκκλησίαwurde  im klassischen Griechenland verwendet und hatte politische Bedeutung. In Athen beispielsweise wurde mit dem Wort „Εκκλησία die Versammlung der registrierten Vollbürger der Stadt bezeichnet. Sie traten durch den Ruf des Heroldes aus ihren Häusern heraus, sonderten sich von den übrigen Bewohnern Athens ab, um sich an einem bestimmten Ort (auf der Pnyx) zu versammeln. Dort haben sie wichtige Entscheidungen, hauptsächlich politischer Natur, getroffen.

Diese registrierten Vollbürger waren eine Minderheit in Athen zur Zeit der Antike. Die Bevölkerung Athens bestand damals aus den registrierten Vollbürgern, den Frauen und Kindern, den Sklaven und den Metöken (Bewohner Athens auswärtiger Herkunft).

Also ist festzuhalten, dass nur die registrierten Vollbürger Athens das Recht hatten, sich zu versammeln, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Diese Versammlung erhielt den Namen „Ekklesia und auf Deutsch übersetzt heisst sie die „Herausgerufene“.

Die Entstehung der Gemeinde des Neuen Testamentes

Ähnlich wie damals in Athen wird das Wort „Ekklesia im N.T. verwendet. Durch die christlichen Herolde, d.h. die Christusgläubigen und Verkündiger des Evangeliums wird Christus als der Erretter von Sünden und Tod verkündigt. Diejenigen Menschen der Erdbevölkerung, die diesen Ruf vernehmen, an den Herrn Jesus Christus glauben und durch den Heiligen Geist wiedergeboren werden, sondern sich von den übrigen Bewohnern der Erde aus. Sie versammeln sich an bestimmten Orten, um über die Anliegen des Reiches Gottes Gedanken zu machen und um allgemein über Glaubensfragen an Hand des Wortes Gottes auszutauschen.

Festzuhalten ist, dass diese Versammlung (=Ekklesia) der  an den Herrn Jesus Christus Glaubenden, also die Gemeinde, zusammengerufen ist durch den Anruf Gottes in Jesus Christus. Sie ist die Versammlung derjenigen, welche Gottes Ruf gehorchen und an den Herrn Jesus Christus glauben als ihren persönlichen Herrn und Erretter aus Sünde und Tod. Sie sind durch den Heiligen Geist neu geboren.

Der Herr Jesus hat seinen Jüngern den Auftrag gegeben: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Mark. 16,15.
Und Matth. 28,20a ergänzt: „ ... und lehret sie halten, was ich euch befohlen habe.

Damit hat alles begonnen. Die Jünger des Herrn Jesus haben diesen Auftrag des Herrn erfüllt. Fast die ganze damalige Welt hat durch ihre Tätigkeit das Evangelium erfahren und viele Christusgemeinden sind entstanden.

Dieser Auftrag gilt den wiedergeborenen Christen aller Zeiten bis der Herr Jesus wiederkommt, um die Seinen zu sich zu nehmen (Joh. 14,3), also auch für jeden wiedergeborenen Christen von heute.

Die Struktur der Gemeinde des N.T.

Im 2. Kor. 5,20 schreibt der Apostel Paulus: „so sind wir Botschafter an Christi Statt, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt: so bitten wir nun an Christi Statt: lasset euch versöhnen mit Gott.“ Damit ein Christ fähig wird, Botschafter seines Herrn in dieser Welt zu sein, braucht er entsprechende Schulung.

Unser Herr Jesus hat seine „Ekklesia“ so gestaltet, dass es möglich ist, jeden wiedergeborenen Christen, der dazu gehört, innerhalb seiner Gemeinde und anhand des Wortes des Herrn in der Bibel zu unterweisen, dass dieser geistliches Wachstum erfahren kann.

Der Herr Jesus ist das unsichtbare Haupt seiner Gemeinde. Im Epheserbrief schreibt der Apostel Paulus in 1,22: „... und wobei er (Gott) alles unter seine Füsse (des Herrn Jesus) tat und IHN zum Haupt über alles der Gemeinde gab, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.“

Und im Kolosserbrief 1,18a steht: „und er ist das Haupt des Leibes, (nämlich) der Gemeinde...“

Es ist ganz klar, dass der Herr Jesus das Haupt seiner Gemeinde ist, und dass dies Gott, der Herr, so eingerichtet hat. Die Gemeinde des HERRN ist sein Leib, und die Glieder seines Leibes sind all die Menschen, die sich bewusst zu Christus bekehrt haben und durch seinen Geist wiedergeboren sind. Der Apostel Paulus schreibt an die Christen in Korinth: „Wisset ihr nicht, dass eure Leiber Christi Glieder sind?“ 1. Kor. 6,15 und in Eph. 5,30 steht: „Denn wir sind Glieder seines Leibes (des Christus) von seinem Fleisch und von seinem Gebein“. Auch im 1. Kor. 12,12-14 lesen wir Ähnliches. Diese Christen haben aus ihrem freien Willen entschieden, dass ihr Leben dem Herrn Jesus gehört und von ihm bestimmt wird, d.h. sie bestimmen ihr Verhalten nicht mehr selbst, wie in ihrem früheren Leben ohne Christus (egozentrisch), sondern sie wollen, dass ihr Leben vom Herrn Jesus und seinem Willen bestimmt wird. Im Joh. 14,21a steht geschrieben: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“. Ähnliches lesen wir auch im Joh. 14,15.

Jedes Glied des Leibes Christi, also seiner Gemeinde, ist mit dem Haupt der Gemeinde, Christus, direkt verbunden. Keiner steht über dem Anderen. Die älteren Glieder der Gemeinde befehlen nicht den Jüngeren, was sie zu tun oder zu lassen haben, sondern sie beraten sie in Liebe und Geduld. Auch die Vorsteher oder Ältesten der Gemeinde haben keine befehlende, sondern beratende Funktion. In Matth. 23,8 steht geschrieben: „Ihr aber sollt euch nicht Rabbi (Lehrer) nennen lassen, denn einer ist euer Lehrer, Christus, ihr aber seid alle Brüder.“

Der Herr Jesus gibt den Gliedern seiner Gemeinde Gnadengaben durch seinen Heiligen Geist, um Gott zu dienen und die neu bekehrten Glieder zu unterweisen, sie zu lehren, um die verschiedenen Dienste in der Gemeinde ausführen zu können. Wir lesen in Eph. 4, 11-16 folgendes: „Und er (Christus) hat gegeben etliche zu Aposteln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, um die Heiligen zuzurüsten für das Werk des Dienstes, zur Erbauung des Leibes Christi, bis dass wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen Manne (werden), zum Masse der vollen Grösse Christi; damit wir nicht mehr Unmündige seien, umgeworfen und herumgetrieben von jedem Wind der Lehre durch das Würfelspiel der Menschen und hinterlistiges Handeln zu systematischem Irrtum (des Teufels), sondern (dass wir), wahrhaftig in der Liebe heranwachsen in allen Stücken in Ihm, der das Haupt ist, Christus, von welchem aus der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Masse der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes vollbringt, zur Auferbauung seiner selbst in Liebe“. Ähnlich lauten auch die Verse im 1. Kor. 12, 4-11 und im 1. Kor. 12,27-28 über die Gnadengaben, die Gott in Christus durch seinen Heiligen Geist den Gliedern seiner Gemeinde gibt. Auch in Röm. 12, 4-8 werden manche Gnadengaben erwähnt zum Dienst der Glieder in der Gemeinde des Herrn Jesus: „Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben, so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder. Wenn wir aber auch verschiedene Gaben haben nach der uns verliehenen Gnade, z.B. Weissagung so stimme sie doch mit dem Glauben überein! Wenn einer dient, [sei es so] in dem Dienst; wenn einer lehrt, in der Lehre; wenn einer ermahnt, in der Ermahnung. Wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Fleiss; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit!“
Das Neue Testament kennt nur eine Institution und das ist die Gemeinde (=Ekklesia), d.h. der Leib Christi. Innerhalb dieses Leibes findet die ganze Schulung der Glieder des Leibes zum geistlichen Wachstum der ganzen Gemeinde statt.

Im N.T. werden weder Bibelschulen noch Missionswerke, oder Schulen zur Ausbildung von Predigern, erwähnt. Sie alle haben nur als verlängerter Arm der Gemeinde des Herrn Jesus ihre geistliche Existenzberechtigung, d.h. wenn eine Gemeinde es als notwendig erachtet, in bestimmten Situationen eine Bibelschule, Predigerseminar oder ein Missionswerk zu gründen, dann kann sie solche ins Leben rufen. Sie alle  bleiben unter der Leitung der Gemeinden. Die oben genannten Institutionen, die unabhängig von Ortsgemeinden funktionieren, haben vor dem Herrn Jesus keine geistliche Existenzberechtigung. Dies aus dem einfachen Grund, weil sie im Neuen Testament nicht erwähnt sind. Infolgedessen sind sie neutestamentlich gesehen unbiblisch. Solche unabhängige Institutionen sind aus der Not entstanden, weil die heutigen Gemeinden oder Kirchen keineswegs als Leib Christi bezeichnet werden können, deren Haupt der Herr Jesus ist. Sie achten nicht mehr auf die biblischen Grundlinien, die uns der Herr Jesus in seinem Wort  bezüglich seiner Gemeinde (=Ekklesia) gibt. Sie sind durch menschliche (im Sinne der Bibel fleischliche) Aktivitäten, Gedanken und Vorstellungen entstanden und werden auch entsprechend geführt und geleitet. Deshalb schenkt der Herr Jesus solchen Gemeinschaften, die eher Vereinen entsprechen, wo der menschliche Verstand bestimmend ist, keine Gnadengaben. Solche, nur dem Namen nach, christliche Gemeinschaften benötigen natürlich Prediger, Pfarrer und Missionare, deshalb sorgen sie dafür, dass entsprechende Bibelschulen, Missionswerke oder Predigerseminare entstehen. Die Heilige Schrift zeigt uns, dass die Ausbildung von Predigern in den Universitäten oder unabhängigen Predigerseminaren durch menschliche Weisheit geschieht und nicht aufgrund von göttlicher oder geistlicher Weisheit, welche Gott den wiedergeborenen Christen, Seinen Kindern, schenkt. Sie werden von Seinem Geist geführt und haben als Grundlage ihrer Schulung das inspirierte Wort der Heiligen Schrift. In 1. Kor. 2,6-7 lesen wir: „Wir reden allerdings Weisheit, unter den Gereiften; aber keine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen. Sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, welche Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat “. Und in 1. Kor. 2, 12-13 steht: „Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist aus Gott, so dass wir wissen können, was uns von Gott gegeben ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich beurteilen.In 1. Kor. 3,19a ist geschrieben: „Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott;Und in Jak. 3, 14-17 steht: „Habt Ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in euren Herzen, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit die von oben stammt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Streitsucht regieren, da ist Unordnung und jedes böse Ding. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, nicht schwankend, ungeheuchelt.
Wenn die heutigen christlichen Gemeinden die Grundlinien und Strukturen beibehalten hätten, die der HERR Jesus in seinem Wort, der Bibel, uns gibt, wären unabhängige christliche Bibelschulen oder Seminare zur Ausbildung von Predigern oder Missionswerke nicht nötig. Die Unterweisung der Gläubigen fände innerhalb der Gemeinde (=Ekklesia) durch die Gnadengaben, die der HERR den Gliedern seines Leibes, der „Ekklesia“ gibt, stattfinden. Die Missionierung der Welt würde von den Gemeinden geleitet und jedes Glied des Leibes Christi wäre an dem Ort, wo es lebt,  ein Botschafter an Christi Statt .

Wir wollen festhalten, dass die Gemeinde (=Ekklesia) des HERRN Jesus aus dem Haupt der Gemeinde, welches der HERR Jesus selbst ist, und aus den Gliedern der Gemeinde, die der Leib Christi sind, besteht. Die Glieder des Leibes Christi sind alles Menschen, die den Ruf Gottes durch die Predigt des Evangeliums vernommen, Gott gehorcht und bewusst für ihre Sünden Busse getan und den HERRN Jesus als ihren persönlichen Erretter und HERRN aufgenommen haben. Sie sind durch den Heiligen Geist Gottes von neuem geboren. Jedes Glied ist von Jesus Christus, dem Haupt der Gemeinde, abhängig. Durch die Gnadengaben, die der HERR Jesus durch seinen Heiligen Geist den Gliedern seines Leibes gibt, befähigt er sie, die verschiedenen Dienste in der Gemeinde zu erfüllen. Die Glieder wählen mit der Hilfe des Heiligen Geistes aus ihrer Mitte die Leitung ihrer Gemeinde, d.h. eine bestimmte Anzahl von Ältesten und Diakonen, entsprechend der Grösse der Gemeinde und ihrer Bedürfnisse. Dies tun sie aufgrund der Kriterien, die im Wort Gottes, im Neuen Testament, gegeben sind, 1. Tim. 3,1ff; Tit. 1,7-9. Die Ältesten haben keine befehlende Funktion in der Ausübung ihres Amtes, sondern eine beratende.

Die Wahl der Ältesten in der neutestamentlichen Gemeinde (=Ekklesia)

Es ist selbstverständlich, dass die Teilnehmer zur Wahl der geistlichen Leitung der Gemeinde (=Ekklesia) von  Gottes Geist geführte Menschen sind. Sie sollen nur anhand der biblischen Kriterien, die vom Heiligen Geist im Neuen Testament gegeben sind, wählen. Anders ausgedrückt, nur die Glieder des Leibes Christi der Ortsgemeinde sind in der Lage, die Ältesten ihrer Gemeinde zu bestimmen. In 1. Tim. 3, 1-13 beschreibt der Apostel Paulus die Eigenschaften, die der Kandidat zum Ältesten oder Diakon aufweisen muss. Ähnliches lesen wir auch im Tit. 1,5-9. In Apg. 14,23 steht: „Nach dem sie ihnen aber in jeder Gemeinde Älteste erwählt haben, übergaben sie diese unter Gebet und Fasten dem HERRN, an welchen sie gläubig geworden waren.“

Der Apostel Paulus und sein Mitarbeiter Barnabas sind in den Städten Ikonion, Lystra und Derbe (Apg. 14) bei der Errichtung von Gemeinden auf grossen Widerstand gestossen. Diese Tatsache bewegte Paulus, den jungen Gemeinden eine festere Struktur zu geben, deshalb sorgte er dafür, dass die jungen Gemeinden in diesen Städten Älteste bekamen. Somit ist uns in der Apg. 14,23 ziemlich genau gegeben, wie die Ältesten der Gemeinde des HERRN Jesus gewählt wurden.

Das griechische Wort im altgriechischen Text des Neuen Testamentes, welches mit dem Ausdruck „erwählt haben“ übersetzt wird, heisst: chirotonisandes (=χειροτονίσαντες), das ist ein Aorist Partizip. Die Gegenwartsform dieses Zeitwortes heisst: chirotoneo (=χειροτονέω). Dieser Begriff ist etwas besonderes. Es ist ein sogenannter „Terminus Technikus“, also ein besonderer Fachausdruck, denn er hat eine zwiefache Bedeutung. Die wörtliche Bedeutung ist: „durch Handaufheben Zeichen geben“, die sinngemässe Bedeutung ist: „Handauflegen“. In diesem Begriff „chirotoneo“ steckt somit das ganze Vorgehen zur Wahl der Ältesten in der Gemeinde (=Ekklesia), dem Leib Christi.

Es ist verständlich, dass der Apostel Paulus die Ältesten nicht direkt in jeder Gemeinde bestimmen konnte, denn er kannte ja die Gläubigen von jeder Gemeinde nicht so genau, da er die Gemeinden nur sporadisch besuchte. Hingegen kannten sich nur die Glieder der Gemeinden gut untereinander, deshalb konnten nur sie diejenigen als Älteste bestimmen, die geistlich die Tadellosesten unter ihnen waren.

 

Der Apostel Paulus hat mit grösster Wahrscheinlichkeit die Versammlung zur Wahl der Ältesten der Gemeinde geleitet. Die Glieder der Gemeinde haben bestimmt, welche unter ihnen als Älteste in Frage kämen. Hier bestimmte die Versammlung eine Zeitspanne zum Gebet mit Fasten, damit jedes Glied durch die Führung des Heiligen Geistes erkennen konnte, welche Kandidaten die fähigsten für das Amt des Ältesten waren. Am Tag der Wahl verliessen die Kandidaten zu Ältesten die Versammlung. Der Apostel Paulus hat die Namen der Kandidaten, den einen nach dem anderen, gerufen und die Glieder der Gemeinde haben durch Aufheben ihrer Hand Zeichen gegeben, dass sie den genannten Kandidaten als Ältesten der Gemeinde akzeptieren wollen. Hier erfüllte sich die wörtliche Bedeutung des Begriffs „chirotoneo“, nämlich: durch Aufheben der Hand Zeichen geben.Wenn die Glieder der Gemeinde kein Zeichen durch Erheben ihrer Hand gegeben haben, dann war der genannte Kandidat als Ältester unerwünscht. Die Kandidaten wurden in die Versammlung der Gemeinde hereingerufen und diejenigen Kandidaten, die die meisten Stimmen erhielten, wurden als Älteste gewählt. Zum Schluss legte der Apostel Paulus die Hände (Handauflegung: Erfüllung der sinngemässen Bedeutung des Begriffs „chirotoneo“) auf die von der Versammlung gewählten Ältesten, betete für sie und befahl sie dem HERRN Jesus, seiner Hilfe und Kraft an, zur Ausführung ihrer Ämter und Dienste in der Gemeinde.

Damit die heutigen christlichen Gemeinschaften ihre Ältesten auf die oben beschriebene Weise wählen können, müssen sie zuerst Leib Christi werden. Christus muss von ihnen als unsichtbares Haupt der Gemeinschaft erkannt und die Mitglieder der Gemeinschaft müssen zu Gliedern des „Leibes Christi“ werden. Solches geschieht, wenn sich jedes Mitglied der Gemeinschaft ganz bewusst zum HERRN Jesus bekehrt und durch den Heiligen Geist Gottes von neuem geboren wird (lies die Lehre der Bekehrung). Auf diese Weise wird die christliche Gemeinschaft zur biblischen Gemeinde (=Ekklesia), also zum Leib Christi. Nur solche Gemeinden, die Leib Christi sind, mit Gliedern, die sich mit dem unsichtbaren HERRN Jesus, dem Haupt ihrer Gemeinde verbunden wissen, sind in der Lage, die Ältesten und Diakone ihrer Gemeinde nach der oben beschriebenen, biblischen Weise zu wählen.

In ihrer Versammlung zur Wahl der Ältesten bestimmen die Glieder der Gemeinde einen geistlich bewährten Bruder. Er soll die Versammlung zur Wahl der Ältesten leiten. Er sorgt dafür, dass die Kandidaten zu Ältesten von den Gliedern der Gemeinde aus ihrer Mitte vorgeschlagen werden. Die Gemeinde nimmt sich dann einige Tage vor der Wahl Zeit, damit jedes Glied Gelegenheit hat, sich vom Heiligen Geist, durch Gebet und Fasten, aufgrund der neutestamentlichen Kriterien für die Wahl von Ältesten und Diakonen (1. Tim. 3,1-13 / Tit. 1,5-9) zeigen zu lassen, wie viele der Kriterien jeder Kandidat erfüllt. Die Glieder der Gemeinde sollen die Kandidaten zu Ältesten wählen, die die meisten von den im Wort des HERRN aufgeführten Kriterien erfüllen. Man soll es gänzlich unterlassen, emotional, also fleischlich nach Sympathie oder Antipathie zu einzelnen Kandidaten, seine Wahl zu treffen. Die Glieder der Gemeinde sollen auch keine Verwandten zu Ältesten wählen, die eine kleinere Anzahl von Kriterien aufweisen als andere Kandidaten. Die Glieder sollen in Ehrfurcht vor dem HERRN ihre Wahl treffen und dessen bewusst sein, dass sie den Segen des HERRN nicht haben, wenn sie emotional fleischlich wählen.

Am Tag der Wahl versammeln sich die Glieder der Gemeinde. Der die Versammlung leitende Bruder stellt die Versammlung durch Gebet unter die Leitung des HERRN Jesus und seines Heiligen Geistes. Die bestimmten Kandidaten werden aus der Versammlung hinausgeführt. Der die Versammlung leitende Bruder nennt den Namen eines Kandidaten und diejenigen Glieder heben ihre Hand auf, die den genannten Kandidaten als Ältesten haben wollen. Die anderen Glieder, die diesen Kandidaten nicht als Ältesten haben wollen, heben keine Hand auf. Die aufgehobenen Hände werden gezählt und die Anzahl wird unter dem Namen des betreffenden Kandidaten notiert.

Dann wird der nächste Kandidat genannt. Es wird gewählt wie bei dem ersten Kandidaten. So geht es weiter, bis für alle vorgeschlagenen Kandidaten abgestimmt ist. Die Stimmenzahl jedes Kandidaten steht dann fest.

Die Kandidaten werden in die Versammlung hereingeführt. Diejenigen Kandidaten, die die meisten Stimmen erhalten haben, sind somit als Älteste der Gemeinde gewählt. Anschliessend werden sie durch Handauflegung unter Gebet des die Versammlung leitenden Bruders eingesegnet und der Leitung des HERRN Jesus für die Ausübung ihrer Ämter und Dienste in der Gemeinde anbefohlen.

Der Ordnung halber ist es empfehlenswert, dass die Glieder erst die Ältesten und dann die Diakone wählen, falls gleichzeitig eine Wahl von Diakonen stattfindet. Das Vorgehen bei der Wahl der Diakone ist das gleiche wie bei der Wahl der Ältesten.

Wir leben heute in der Heilszeit der Gnade und der christlichen Gemeinde der Nationen. Der Träger des Wortes Gottes und insbesondere des Evangeliums der Errettung der Menschen durch Jesus Christus ist die Gemeinde, „der Leib Jesu Christi“, in den Nationen. Deshalb sollen wir als Kinder Gottes vor allem bemüht sein, dass sich jeder von uns in den Dienst des HERRN Jesus stellt, damit ER nach seinen biblischen Grundlagen seine Gemeinde (=Ekklesia) baut. Nur auf diese Weise werden wir Gottes Willen gemäss zur Entstehung von immer mehr Gemeinden als „Leib Christi“ beitragen.

Dies soll geschehen bis zu der Zeit, wo alle vom Geist Gottes in Christus wiedergeborenen Christen, also die wahren Kinder Gottes, durch den glorreichen HERRN JESUS CHRISTUS entrückt werden.

 

 

K. Perdikidis

 

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Neueste Kommentare

06.05 | 20:50

Ελεύθερη Ευαγγελική Εκκλησία
Αλκιβιάδου 5
Αθήνα
Ταχυδρ. αριθμός 10439

06.05 | 20:49

Κυρία Κλαδή,
κατά την επιθυμία σας σας στέλνω μία διεύθυνση εκκλησίας, η οποία έχει ως βάση και διδάσκει την Αγία Γραφή. Με εγκάρδιους χαιρετισμούς
Κώστας Περδικίδης

06.05 | 07:15

Γεια σας!
Θα ήθελα να σας ρωτήσω μήπως γνωρίζετε κάποια εκκλησία που να διδάσκει την Αγία Γραφή. Μένω στο κέντρο της Αθήνας. Σας ευχαριστώ.Με εκτίμηση, Βασιλική

28.09 | 07:54

...προς τον Χριστό γράψτε μου την διεύθυνσή σας στη ιστοσελίδα μου.
Με εγκάρδιους χαιρετισμούς
Κώστας Περδικίδης