Die Lehre der Bibel über die Gotteskindschaft (Gottes-Sohnschaft)
Wer ist Sohn Gottes?
Zweifellos ist unser HERR Jesus Christus der Sohn des lebendigen Gottes, der auf Erden gekommen ist, uns Menschen von
Sünde und Tod zu erretten und uns in das Reich Seines himmlischen Vaters zu führen.
Von Christi Sohnschaft bezeugen in einer grossen Fülle
die vier Evangelien, aber auch das ganze neue Testament. Matthäus z.B. schreibt, das was der Engel dem Joseph, dem Verlobten Marias, der Mutter des HERRN Jesus, in Kapitel 1, 20-23 sagt: „Joseph,
Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn was in ihr erzeugt ist, das ist vom Heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen JESUS geben; denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Dieses alles aber ist geschehen, auf dass erfüllt würde, was von dem HERRN gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: „Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel geben; das heisst
übersetzt: Gott mit uns.“
Aus diesem Text wird klar, dass Gott, der HERR, den Leib der Jungfrau Maria gebraucht hat, um
durch Seinen Heiligen Geist seinen Sohn Jesus Christus als Mensch zu zeugen. Deshalb schreibt der Evangelist Lukas in Luk. 1,32a: „Dieser wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden.“
Hier müssen wir festhalten, dass die Sohnschaft unseres HERRN Jesus Christus als Mensch in dieser Welt, mit einer Empfängnis und einer Geburt durch eine Frau, Maria, von Gott gewirkt
wurde.
Im Wort Gottes werden Söhne und Töchter Gottes auch die Menschen genannt, die den HERRN Jesus als ihren HERRN und Erlöser angenommen
haben. Sie wurden durch den Geist Gottes, der den HERRN Jesus im Leib der Maria gezeugt hatte, zu neuen Menschen geboren. Dieses betreffend schreibt der Apostel Paulus in seinem Römerbrief an die Christen in Rom folgendes: „Denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes
Kinder.“ (Röm. 8, 13-14).
Es steht also fest, dass alle, die den HERRN Jesus Christus, als ihren
persönlichen Erretter angenommen haben, sind Söhne und Töchter Gottes, wiedergeboren durch den Geist Gottes. Deshalb handeln sie, durch den Heiligen Geist geführt, zur Ehre Gottes und nicht mehr nach ihrem alten Menschen, also nach ihrem
Fleisch.
Und nun die Frage: „Wie sind sie zu Söhnen und Töchtern Gottes geworden? Etwa wie der HERR Jesus? Sicher nicht. Also sie sind nicht mit natürlicher
Zeugung durch eine Frau Söhne und Töchter Gottes geworden, dann wie?
In Eph. 1,5 lesen wir: „.... hat ER uns vorher bestimmt zur Kindschaft gegen IHN selbst,
durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen Seines Willens.“ Dies nach der Schlachter-Übersetzung.
Der gleiche Vers nach der Elberfelder Übersetzung
lautet: „... und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ – Derselbe Vers nach der Bruns Übersetzung lautet: „...Seine Söhne
dürfen wir sein durch Jesus Christus. Das hat er so in seiner Liebe vorausbestimmt.“ Zwingli übersetzt in der Zürcher Bibel folgender-massen: „... uns zur Annahme an Sohnes Statt bei sich selbst durch Jesus Christus
vorherbestimmt.“
Und nun die direkte Übersetzung dieses Verses aus dem altgriechischen Text des Neuen Testamentes: „... in dem uns zur Adoption
durch Jesus Christus bei sich selbst vorbestimmt hat, nach dem Wohlgefallen Seines Willens.“
Es ist unglaublich, wie ungenau manche Übersetzungen
sind. Vergleicht man die verschiedenen Bibelübersetzungen zeigt sich, dass nur in der Zürcher Übersetzung beachtet wird, dass der griechische Begriff „υιοθεσία“
(iothesia = Adoption) keineswegs mit „Kindschaft“ oder „Sohnschaft“ übersetzt werden darf, sondern etwas ganz anderes bedeutet. Das griechische Wort ist zusammengesetzt aus iios (=Sohn) und theto (setzen). Zu Deutsch heisst dies:
„setze anstelle eines Sohnes“. Wie Sie sehen, ist nur die Zürcher Bibel (Zwingli) nahe am wörtlichen Sinn des Wortes „iothesia“, das exakt mit „Adoption“ übersetzt werden muss.
Das Wort „iothesia“ (= Adoption) wird auch in anderen Stellen der Bibel, wo es vorkommt (Röm 8,15 / Röm. 8,23 / Röm. 9,4 / Gal. 4,5), keineswegs mit dem entsprechenden Begriff „Adoption“ auf Deutsch übersetzt, sondern
wird durch andere hier nicht exakte Begriffe wie „kindlich“, „Kindschaft“ (Luther); „Sohnschaft“ (Elberfelder, Menge, Jerusalemer) oder „Sohnesrechte“ (Bruns); „Sohnesstand“ (Menge) übersetzt.
Es kommt auch vor, dass derselbe Begriff „iothesia“ in der gleichen Bibel durch verschiedene Begriffe übersetzt wird, wie „kindlich“ und „Kindschaft“ (Luther) oder „Sohnschaft“ und „Sohnesstand“
(Menge) .
Aus diesen Ausführungen sollen wir festhalten, dass wir laut Gottes Wort als Kinder Gottes keine natürlichen Söhne und Töchter Gottes sind. Ein natürlicher
Sohn Gottes durch die Geburt durch eine Jungfrau, der Maria, ist nur Jesus Christus, unser HERR. Wir als Kinder Gottes, sind Adoptivsöhne und -töchter Gottes durch Jesus Christus. Hier stellen wir einen grossen Unterschied fest: eine natürliche
Sohnschaft kann nie aufgelöst werden. Ich bleibe für immer der Sohn meines Vaters, der mich mit meiner Mutter gezeugt hat. Eine Adoptivsohnschaft hingegen kann vom Adoptivvater oder vom adoptierten Sohn aus verschiedenen Gründen aufgelöst
werden und nach der Auflösung besteht keine Beziehung mehr zwischen den beiden.
Wenn wir dies auf das Geistliche übertragen, heisst es im Text von Eph. 1,5 „..wir sind Adoptivkinder Gottes in Christus“. Also mit anderen Worten, unsere Adoptivsohnschaft von Gott besteht so lange unsere Beziehung zu Jesus Christus bestehen bleibt. Wenn diese Beziehung zu unserem HERRN
Jesus Christus durch unser sündhaftes Verhalten zerstört wird und so lange wir in der Sünde beharren, wird Gott unsere Adoptivsohnschaft auflösen. Nur durch aufrichtige Busse und Umkehr zu unserem HERRN Jesus Christus wird unsere Adoption
als Söhne Gottes in Christus wieder hergestellt. Es gibt Leute, die auch von manchen Kanzeln predigen, die kein Unterschied zwischen natürlicher Sohnschaft Gottes und Sohnschaft durch Adoption in Christus machen. Sie meinen vielmehr, dass wir natürliche
Söhne und Töchter Gottes sind wie der HERR Jesus Christus, deshalb wie wir uns auch verhalten, unsere Gotteskindschaft bleibt bestehen. Mit anderen Worten sie meinen, dass ein bekehrter und wiedergeborener Christ kann nicht verloren werden.
Dies ist, wie oben aufgezeigt wurde, ein furchtbar grosser Irrtum.
Lieber Bruder, liebe Schwester im HERRN, wir sollen daran denken, dass wir alle Adoptivkinder Gottes
in Christus sind! Es ist eminent wichtig, unsere Beziehung zu unserem HERRN Jesus Christus aufrecht zu halten (Röm 8,13-14). Wir sollen dies tun durch einen entsprechenden Lebenswandel im Willen Gottes, wie das Wort Gottes in der Bibel uns
zeigt. Auf falsche Auslegungen des Wortes Gottes sollen wir nicht hören und die Sünde in jeglicher form meiden. Und wenn wir schwach werden und sündigen, so schnell wie möglich Busse tun.
- Unser HERR ruft uns auf in Lukas-Evangelium 13,24: „Ringet darnach, dass ihr eingehet durch die enge Pforte! Denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und es nicht vermögen.“
- Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Philipper 2,12b: „.. schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.“
- Er bezeugt in Phil. 4,3, dass die Namen der wiedergeborenen Christen geschrieben sind im Buch des Lebens.
- In Offenbarung 3,5 spricht
unser HERR Jesus: „Wer überwindet der soll mit weissen Kleidern angetan werden, und ich will seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens...“
Hier heisst es, dass der HERR Jesus Namen von wiedergeborenen Christen
vom Buch des Lebens tilgen will, wenn sie die Versuchungen dieses Lebens nicht überwinden und deshalb in Sünde verfallen und darüber keine Busse tun. - In Offenbarung
20,15 steht: „Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen.“
- Auch im Buche des Propheten
Hesekiel steht, dass der Gerechte, der sündigt und nicht Busse tut, sterben wird , d.h. den ewigen Tod erleiden, also verloren geht (Hes. 3,20-21). Es ist geschrieben: „(Der Gerechte) um seiner Sünde willen wird er sterben und
es wird seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden.“
Durch das Wort Gottes haben wir Heilsgewissheit
(Röm. 8,16). Unsere Heilssicherheit jedoch ist uns weder durch unsere Bekehrung noch durch unsere Wiedergeburt gewährleistet, sondern nur durch unseren HERRN Jesus Christus, durch
unsere Beziehung zu Ihm und unserer Abhängigkeit von Ihm (2. Kor. 3,4). Darum darf diese Beziehung zu unserem HERRN niemals durch sündhaftes Verhalten zerstört werden. Wenn wir aber sündigen, sollen wir so schnell wie möglich Busse
tun, damit die Beziehung zum HERRN wieder hergestellt wird.
K. Perdikidis